Zum Einstieg in die Nutzung von erneuerbaren Energien als Wärmequelle haben wir als Pilotprojekt damit begonnen, einige Liegenschaften niedertemperaturfähig zu machen. Das Prinzip ist auch unter dem Namen „Niedertemperatur ready“ bekannt und bedeutet, dass die Heizwasser- bzw. Vorlauftemperatur auch am kältesten Tag des Jahres nicht über 55 °C steigen muss, an wärmeren Tagen sogar deutlich darunter liegt. Dies ist die Basis für eine Umstellung der Wärmeerzeugung. Wärmepumpen beispielsweise sind erst unter diesen Parametern effizient.
Dazu ist geplant, die Hausanschlussstationen durch intelligente Hausanschlussstationen (iHast) zu ersetzen und noch bestehende 1-Rohr-Heizsysteme durch 2-Rohrsysteme auszutauschen. Zur Beschleunigung der Heizungsumrüstung haben wir darüber hinaus ein Sonderprogramm für einzelne Liegenschaften in der Oststadt aufgelegt, das 2023 startet.
Da die Energiewende, zuletzt verschärft durch die Energiekrise in Folge des Ukrainekriegs, die Preise in die Höhe treibt, sind wir bestrebt, unsere Mitglieder durch Optimierungen bei der Kostenreduzierung zu unterstützen. 2021 konnte durch die Überprüfung der Heizlast in 32 an die Fernwärme angeschlossene Liegenschaften ein Einsparpotenzial von 124.000 Euro (brutto) erreicht werden. 2022 gingen hierzu 70 weitere Liegenschaften in die Überprüfung. Dazu wurden die Einstellungen in den Hausanschlussstationen optimiert und Parameter festgelegt, um einen besseren Kosten- Nutzen-Faktor zu erreichen. Durch Modernisierungsmaßnahmen in 2021 sowie durch Optimierungsmaßnahmen des Wärmeerzeugers konnte der Gasverbrauch des Geschäftshauses im Vergleich zum Vorjahr um 20,5 % gesenkt werden.
Artenvielfalt erhalten und der Natur wieder mehr Raum geben. Blühflächen können Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten eine Futterquelle über die ganze Saison bieten. Nebenbei profitieren auch Vögel von den Samen der Wildgräser. Wir haben in einem Pilotprojekt einige Flächen ausgewiesen, auf denen wir gezielt Wildblumen und Kräuter ansäen. Die Flächen befinden sich auf dem Datzeberg in der Alfred-Haude-Straße, in Uns Hüsung und am Utkiek. Natürlich dürfen die Insekten aber auch unsere bunt bepflanzten Außenanlagen nutzen. Besondere Pracht entfalten diese unter anderem in der Leibnizstraße.
Die im Vorjahr auf einem Hallendach der Gimpex installierte Photovoltaikanlage ist 2022 in Betrieb gegangen. Die Anlage bietet eine Leistung von 29,64 kWp, erwartet wird ein Output von ca. 26.479 kWh pro Jahr. 85 % des erzeugten Stroms gehen in die Eigennutzung, der überschüssige Strom wird in das Netz der Stadtwerke eingespeist. Die jährliche CO2-Reduzierung beträgt ca. 9 Tonnen. Mit der produzierten Energie wird zum einen der Stromverbrauch des Geschäftshauses gesenkt, zum anderen erlaubt sie den Einstieg der Neuwoba in die E-Mobilität.
Dazu wurden vier 11 KW Ladesäulen als „Wallboxen“ installiert. Sie dienen als Ladestationen für acht neue VW e-ups, die benzinbetriebene Fahrzeuge gleicher Anzahl im Fuhrpark ersetzen. Jedes Auto erhielt einen RFID Chip zum Laden und zur jährlichen Verbrauchsermittlung. 2022 wurde zudem die Umstellung auf ein digitales Fahrtenbuch abgeschlossen. Die Stromversorgung der Ladeboxen erfolgt ausschließlich über die neue Photovoltaikanlage, sodass eine emissionsfreie Fortbewegung tatsächlich gegeben ist. Dadurch ist eine jährliche CO2-Einsparung von 4 bis 5 Tonnen zu erwarten.
2022 wurde auch die Abkopplung unserer Liegenschaften in den Wohngebieten Vogelviertel und Reitbahnweg von der Fernwärmeversorgung durch den Bau einer eigenen Geothermieanlage intensiviert. Ziel ist es, eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Wärmeversorgung zu schaffen. Ein Antrag zur Bewilligung der Gewinnung von Erdwärme wurde beim zuständigen Bergamt eingereicht.
...zur kommerziellen Nutzung von Erdwärme wurde 2018 von einem hessischen Unternehmen in Finnland durchgeführt. In 6.400 Metern Tiefe soll Wärmeenergie für die finnische 275.000-Einwohner- Stadt Espoo gewonnen werden, die damit 10 % ihrer Wärmeversorgung decken könnte. Weltweit existieren drei noch tiefere Bohrungen, die allerdings alle nur zu Forschungszwecken durchgeführt wurden.
Theoretisch hat die Erdwärme das Potenzial den gesamten Energiebedarf der Welt zu decken. Praktisch stehen diesem Potenzial aber viele technische und wirtschaftliche Hürden gegenüber. Dennoch gehört der Geothermie die Zukunft. Bisher war die Erdwärme in Zeiten günstiger Energiepreise nicht konkurrenzfähig. Dabei nutzten schon die Römer Wärme aus dem Boden zur Beheizung öffentlicher Bäder. Um 1300 entstand in Frankreich das erste dokumentierte Fernwärmenetz auf Erdwärmebasis. Es dauerte allerdings bis die Geothermie ihren Weg in die Neuzeit fand. 1904 wurde in Italien das erste kommerzielle Geothermiekraftwerk gebaut.
Bei der Geothermie unterscheidet man zwischen oberflächennaher Nutzung und der Tiefengeothermie ab 400 Metern Bodentiefe. Oberflächennah gewonnene Wärme besitzt in der Mehrheit aller Fälle ein zu geringes Temperaturniveau, um beispielsweise Häuser zu beheizen. Sie kann aber als Basisenergie für Wärmepumpen genutzt werden. Tiefengeothermie reicht in Tiefen bis zu fünf Kilometern und ist geeignet, ganze Stadtviertel mit Wärme zu versorgen. Auch Strom lässt sich aus Erdwärme erzeugen, diese Nutzung steckt in Deutschland allerdings noch in den Kinderschuhen.
Insgesamt deckt die Geothermie aktuell nur 4 % des deutschen Wärmebedarfs. Doch der politische Wille ist da, der Geothermie als Baustein der Wärmewende mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Sowohl als Basis für Wärmepum- GEO THERMIE Die tiefste Geothermiebohrung der Welt... ...zur kommerziellen Nutzung von Erdwärme wurde 2018 von einem hessischen Unternehmen in Finnland durchgeführt. In 6.400 Metern Tiefe soll Wärmeenergie für die finnische 275.000-Einwohner- Stadt Espoo gewonnen werden, die damit 10 % ihrer Wärmeversorgung decken könnte. Weltweit existieren drei noch tiefere Bohrungen, die allerdings alle nur zu Forschungszwecken durchgeführt wurden. pen als auch für Fernwärmenetze durch neue Tiefenbohrungen. Laut einer Studie könnte die Geothermie in Deutschland mehr als die Hälfte der benötigten Gebäudewärme liefern. Vorreiter ist die Stadt München. Dort entsteht aktuell das größte Geothermiekraftwerk Europas. Es soll dabei helfen, die bayrische Hauptstadt bis 2035 klimaneutral zu machen.