Soziales Engagement

Wie in einem Stromkreis braucht es in unserer Gesellschaft Plus- und Minus-Pole. Nur so kann ein Diskurs beginnen, kann durch Abwägung von Pro und Kontra, Für und Wider, letztendlich ein Konsens entstehen. Grundvoraussetzung, um argumentativ irgendwann zueinander zu finden ist aber, dass wir auch physisch zueinander finden.

Die im vergangenen Jahr eröffnete Tagespflege in der Seelenbinderstraße hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt. Die Nachfrage ist groß. Kein Wunder, sorgen unsere engagierten Mitarbeiterinnen in der Tagespflege doch für gute Stimmung und ein abwechslungsreiches Tagesprogramm.

Sich zu treffen, sich zu unterhalten, sich auszutauschen, Erfahrungen, Erkenntnisse und Erlebnisse zu teilen – das ist heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr und wird immer seltener. Dieser Entwicklung treten wir als Genossenschaft entgegen.

Denn unsere Genossenschaft schöpft ihre Stärke aus der Kraft der Gemeinschaft. Mitbestimmung, Beteiligung und Solidarität sind die Alleinstellungsmerkmale, die uns von rein wirtschaftlich ausgerichteten Unternehmensformen unterscheiden. Dabei muss man längst nicht mehr persönlich zu Schaufel und Spaten greifen. Dennoch leistet jeder weiterhin seinen Beitrag und sei es nur ein monetärer. Manche unserer Mitglieder engagieren sich als gewählter Genossenschaftsvertreter und somit als Ansprechpartner für die Nachbarschaft. Andere nutzen unsere WEAtreffs in den Neubrandenburger Stadtteilen, um ihre Mitmenschen mit Reparaturangeboten, Musikeinlagen, Fotoausstellungen oder Lesungen zu erfreuen. So werden die von der Genossenschaft geleitet und betreuten Einrichtungen zu echten Begegnungsstätten für alle Menschen im Quartier – unabhängig von Nationalität, Religion und Hautfarbe, vom Gesundheitszustand, dem Alter und der Einkommensklasse.

Als Genossenschaftsmitglied erwirbt man nicht nur einen Platz in der Gemeinschaft, sondern auch lebenslanges Wohnrecht in einem lebenswerten Umfeld. Über unser Tochterunternehmen Sodien unterstützen wir Menschen mit alters- oder gesundheitsbedingten Einschränkungen durch eine Vielzahl von Pflege- und Betreuungsangeboten in den eigenen vier Wänden, in einer unserer alternativen Wohnformen oder in der neuen Tagespflege. Hier dient die Teilhabe an der Gemeinschaft als Instrument gegen die Vereinsamung im Alter.

Mit Bollerwagen und einer schlipstragenden Yucca-Palme ist Roberto Weber in der Oststadt unterwegs. Das soll Aufmerksamkeit erzeugen und Anlass bieten, um ins Gespräch zu kommen. Roberto Weber besetzt die Lehrpraxisstelle der Hochschule Neubrandenburg im Stadtteilbüro Oststadt. Das Projekt wird durch die Neuwoba unterstützt.

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Unsere Genossenschaft schöpft ihre Stärke aus der Kraft der Gemeinschaft.

Hans-Joachim Schostag gehört zu jenen unserer Mitglieder, die sich mit Freude für andere engagieren. Er tut das mit Gitarre und Gesang. So gab er schon des Öfteren den Seniorinnen und Senioren in unseren ambulant betreuten Wohngemeinschaften ein Ständchen, verlieh darüber hinaus zahlreichen Veranstaltungen der Neuwoba den musikalischen Rahmen.

Mit seinem typischen Wetter begrüßte uns der April am ersten Tag des Monats. Die nasskalte Witterung tat unserem Frühjahrsputz allerdings keinen Abbruch. Zahlreiche Anwohner unterstützten unsere Mitarbeiter bei der Verschönerung der Wohnviertel, 2022 unter anderem im Vogelviertel, in der Südstadt, auf dem Datzeberg und in der Oststadt.

Mit Dolmetschertätigkeiten hilft die Sodien Menschen anderer Muttersprachen über bürokratische Hürden und beim Ankommen in unserer Gesellschaft. Und über das sogenannte Fallmanagement erhalten auch jene eine helfende Hand, denen der Alltag über den Kopf zu wachsen scheint.

Erschwert wurde diese Arbeit zuletzt durch die Einschränkungen in Folge der Coronapandemie. Nach dem Abflauen der Infektionswellen konnten wir 2022 wieder auf die wichtigste soziale Komponente zurückgreifen – das persönliche Aufeinandertreffen.

Erste Gemeinschaftsaktion in großer Runde war die Geburtstagsfeier unseres Wohnprojekts im Burg Stargarder Walkmüllerweg. Ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Stargarder Behindertenverband, in dem Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen nicht nur bedarfsgerechten Wohnraum, sondern auch eine integrierte Begegnungsstätte finden.

Das erste Mitgliederfest nach langer Coronazeit wurde ebenfalls in Burg Stargard gefeiert. Nach umfangreichen Modernisierungen samt Balkonnachrüstung in der Gartenstraße bedankten wir uns auf diesem Wege bei den Mieterinnen und Mietern für ihre Geduld in der Umbauphase. Neben kleineren und größeren Treffen 2022 konnte auch die Adventszeit zum Jahresausklang in den WEAtreffs gemeinsam durch Back- und Basteltage eingeläutet werden. Ein großer Lichtblick nach dunklen Zeiten, der uns positiv ins Jahr 2023 schauen lässt. Wir freuen uns auf ein veranstaltungsreiches Festjahr zum Neubrandenburger 775. Stadtgeburtstag.

Nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen mit Balkonnachrüstung in der Burg Stargarder Gartenstraße haben wir uns mit einem Mitgliederfest bei den Mieterinnen und Mietern für ihre Geduld bedankt, denn solche Baumaßnahmen gehen oft mit Lärm und Staub einher. Vorstandssprecher René Gansewig und Tilo Lorenz, Bürgermeister von Burg Stargard, tauschten sich bei der Gelegenheit über die erfolgten Umbaumaßnahmen aus.

Jährlich feiern die Bewohnerinnen und Bewohner den Jahrestag der Eröffnung unseres Wohnprojekts im Burg Stargarder Walkmüllerweg. Zumindest sofern keine Pandemie dazwischen kommt. Daher war die Freude in diesem Jahr besonders groß, sich endlich wieder in voller Runde treffen zu können. Das Wohnprojekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Stargarder Behindertenverband und bietet nicht nur behindertengerechte Wohnungen, sondern auch eine Begegnungsstätte.

Im WEAtreff in der Salvador-Allende-Straße konnte dieses Jahr das traditionelle Weihnachtsbasteln wieder stattfinden. In der Begegnungsstätte wurden unter anderem Weihnachtsstiefelchen genäht, die als kleine Aufmerksamkeit an andere Mitglieder verschenkt wurden, zum Anhängen an den heimischen Weihnachtsbaum.

Der Herbstball der Neuwoba ist unter unseren Mitgliedern heißgeliebte Tradition. Umso bedauerlicher die Absagen innerhalb der Coronazeit. 2022 konnte wieder gemeinsam getanzt werden. Die Band Papermoon, der Shantychor Seegrund-Ahlbeck und Stargast Maya Catrin Fritsche lieferten die Musik zum gemeinsamen Tanzbeinschwingen.

Lebensenergie

Es sind kleine Wunder, die jede Sekunde myriadenfach in unseren Körpern passieren, wenn die Mitochondrien in unseren Zellen die Inhaltsstoffe unserer Nahrung zu nutzbaren Energieträgern verstoffwechseln.

Gut zu wissen

Lebensenergie

Es sind kleine Wunder, die jede Sekunde myriadenfach in unseren Körpern passieren, wenn die Mitochondrien in unseren Zellen die Inhaltsstoffe unserer Nahrung zu nutzbaren Energieträgern verstoffwechseln.

Ist sie das? Unsere Lebensenergie? Aus physikalisch/ biologischer Sicht mag das stimmen, doch wir wissen instinktiv, dass da noch etwas mehr sein muss. Vielleicht ist es das, was der Volksmund Seele nennt. Sicher ist, dass es für ein erfülltes Leben weiteren Antrieb braucht. Das können Ziele, Aufgaben und Perspektiven sein. So dienen uns Lob und Anerkennung als Ansporn für weitere Erfolge. Trost und Verständnis sind es, die uns die Angst vorm Scheitern nehmen. Es ist eine nicht greifbare Energie, die aus der zwischenmenschlichen Interaktion entsteht. Sprichwörtlich tanken wir Kraft aus der Familie oder aus einem Abend unter Freunden. Motivation und Begeisterung können in Gemeinschaft quasi aus dem Nichts entstehen.

Oft reichen schon Worte, um positive Emotionen auszulösen. So erleben es unsere Mitarbeiter bei Teambesprechungen im Büro. So erleben es unsere Vermieter und Wohnungsverwalter tagtäglich in Gesprächen mit Mitgliedern und Mietern. Und vielleicht ist es ja auch uns gelungen, sie, liebe Leserinnen und Leser, mit diesen Seiten für unsere Genossenschaft zu begeistern.